Astrogerätetests
Pentax 75
Vixen VC200L
ASA N8
Takahashi FSQ
TeleVue NP101
Takahashi E-160
JSO LS-12
Megrez 80
Intes MK-67
Bresser Champ
Vixen GP-DX
Losmandy G11
OTE 150
EQ-6
Vixen GP
Bemerkung: Außer das Bresser Champ und das Intes MK-67 habe ich alle
Teleskope ausschließlich fotografisch genutzt, kann also nichts über
visuelle Erfahrungen berichten.
Pentax 75 APO Astrograph 75/500 mm f6,7 (2006/12 - dato)
Text folgt!.
Vixen VC200L Cassegrain Astrograph 200/1800 mm f9 (2006/11 - dato)
Text folgt!.
ASA N8 Newton Astrograph 200/560 mm f2,8 (2006/6 - 2009/4) Foto
ASA produziert eine ganze Serie
von Newton Astrographen mit einem genialen Konzept: Der Korrektor im Fokussierer ist
austauschbar, womit man mit einer Hauptoptik bis zu drei Öffnungsverhältnisse
bzw. Brennweiten bekommen kann. Meiner war noch aus der ersten Serie, die so nicht mehr
gebaut wird. Der 8" f/4 Hauptspiegel war von einem sehr temperatur- und justagestabilem
Carbontubus umgeben, der übergroße Fangspiegel ist ausgelegt für Fotografie
und im - leider etwas unterdimensionierten - 2" Auszug mit Untersetzung steckte der
f/2,8 (!) Korrektor mit einem Bildfeld von 22 mm - ideal für meine damalige kleine
CCD aber schon etwas zu klein für DSLR mit APS-C Chips. Ich erzielte aber auch gute
Ergebnisse mit einem TeleVue Paracorr, der etwa f/4 und ein größeres Bildfeld
lieferte. Nicht gerade billig aber ein toller Astrograph.
Takahashi FSQ APO Astrograph 105/530 mm f5,0 (2004/12 - 2007/1) Foto
Mein FSQ war noch das ältere Design mit Fluorit-Linsen, der neue hat ED-Linsen.
Der FSQ ist ein noch sehr kompakter, wenn auch nicht mehr unbedingt leichter Astrograph
im Petzvall-Design. Die Optik entspricht in Qualität und Abmessungen etwa dem NP101
(siehe unten), gegenüber diesem hat der FSQ aber mehrere Vorteile: Größerer
Auszug und größeres Bildfeld (bis Mittelformat), sehr massiver und stabiler
Auszug, kein (2") Steckanschluss sondern nur Schraubgewinde und der Anschluss ist
drehbar für einfache Kameraausrichtung. Die Nachteile sind, dass auch der FSQ nur
mit einfacher Rohrschelle geliefert wird, für visuelle Beobachtung kann nur ein
spezieller 2" Zenitspiegel verwendet werden, der Fokussierer hatte keine Untersetzung
und vor allem war der FSQ sehr empfindlich auf Temperaturänderungen, wodurch
ständiges nachfokussieren notwendig war.
TeleVue NP101 APO Astrograph 101/540 mm f5,4 (2004/7 - 2004/12) Foto
Der NP101 ist ein fotografisch optimierter APO mit Korrektor im Petzvall-Design.
Optisch ist das Teleskop wirklich spitze aber leider hat es mechanische Mängel.
Das beginnt mit der Originalrohrschelle, denn es wird nur eine mitgeliefert und
damit erreicht man keine gute Stabilität und kann auch kein Leitrohr montieren.
Dann ist der Tubus und der Fokussierer innen mit Sandpapier (!) ausgelegt zur
Reflexionsminderung aber das Sandpapier rieselt. Am meisten Frust bringt aber
der Fokussierer, weil er nur mit einem 2"-Steckanschluss und einer einzigen
Klemmschraube ausgestattet ist, was fast zwangsläufig zu einer Verkippung
der Kamera führt und gerade darauf reagiert die Abbildungsqualität
dieser Optik sehr heikel. Gewicht und Temperaturstabilität sind allerdings
besser als beim FSQ (siehe oben). Auch bei dieser Optik gibt es durch das Petzvall-Design
einen Lichtabfall zum Rand, der aber mit Flatfields kein Problem ist.
Takahashi Epsilon 160 Newton Astrograph 160/530 mm f3,3 (2002/8 - 2005/1) Foto
Der Epsilon 160 wird von Takahashi als Astrograph bezeichnet, weil er ein für
die Fotografie optimierter Newton mit im Fokussierer eingebautem Korrektor ist.
Fotografisch ist er in der Tat ein Genuss mit erstklassiger Sternabbildung bis
zum Bildfeldrand von Kleinbild und mit f/3,3 noch dazu sehr "schnell",
sodass viele Himmelsobjekte mit kurzen Belichtungszeiten und daher oft ohne
Nachführung fotografiert werden können. Mit Digitalkameras gibt es
einen leichten Lichabfall zum Rand, der aber mit Flatfields kein Problem ist.
Ein tatsächliches Problem ist allerdings der R&P-Fokussierer, denn
mit diesem bei f/3,3 scharf zu stellen ist fast schon ein Glücksspiel. Hier
wäre der Helical-Fokussierer der größeren Brüder angebracht
gewesen. Die abgebildeten Rohrschellen mußte ich anfertigen lassen, weil
keine dabei waren und keine Normschellen paßten.
JSO LS-12 Japan Special Optics Wright-Newton 125/475 mm f3,8 (2001/11 - 2004/2) Foto
Noch nie von einem Wright-Newton gehört? "The most interesting is rather rare,
but very promising optical scheme called Wright-Newton. In this optical scheme the
primary mirror is aspheric and has asphericity opposite to the parabolis mirror
(deviation of the surface from a sphere is the same as for a parabolic mirror but the
direction of the deviation is opposite). To correct the spherical aberration of such
mirror, an aspheric plate is used. Such a combination completely eliminates coma, and,
the most interesting, it flattens the field. Focal surface is completely flat. It is
especially good for imaging. Geometric spot sizes are much smaller than diffraction
disk, so star images will be exactly diffraction-limited." - Dmitry Makolkin
(
silverstar.pccenter.ru/fov.htm)
Diesen Exoten habe ich mir extra für Astrofotografie angeschafft im Austausch
gegen den Megrez 80. Mit f3,8 erreicht man herrlich kurze Belichtungszeiten. Leider
wurde das eigentlich für Astrofotografie konzipierte Gerät vom Vorbesitzer
auf visuell umgebaut und so mußte ich mir erst wieder einen Fokussierer/Adapter
für die Kamera anfertigen lassen.
Produziert werden die JSO meines Wissens schon lange nicht mehr. Der Erstbesitzer war
übrigens
Mike Palermiti,
danach war das Gerät auf der
Sternwarte Hohenkarpfen.
Fotografisch war es eine wirklich feine Optik, die bis zum Rand des
Kleinbildformates scharf zeichnete. Ein Lichtabfall zum Rand war vorhanden
aber mit Flatfields kein Problem. Die Scharfstellung mit dem R&P-Fokussierer
war allerdings eine heikle Angelegenheit, besser ging es mit dem Eigenbau
Helical-Fokussierer für die KB-Kamera.
William Optics Megrez 80SD Achromat 80/480 mm f6,0 (2001/7 - 2001/11) Foto
Dieses Gerät hat zwar dieselbe Öffnung wie das Bresser Champ und ist
auch ein achromatischer Refraktor, spielt aber doch in einer anderen Preis- und
Leistungsklasse. Weiters war mir für die Fotografie der 2"-Auszug wichtig.
Jedenfalls habe ich noch nie ein schöneres und so gut verarbeitetes Instrument
gesehen. Auch die Ausstattung ist komplett: Tubus mit ausziehbarer Taukappe,
2" Crayford-Fokussierer (rotierbar), 2" Zenitspiegel, Adapter
2"-1,25", Rohrschellen und Tragtasche.
Von der Optik war ich dann weniger begeistert. Sie zeigte starken Astigmatismus. Auch
die Fotos zeigten den bei Achromaten üblichen blauen Saum um helle Sterne.
William Optics wäre bereit gewesen das Gerät umzutauschen aber da dies
mehrere Wochen gedauert hätte und mir das Gerät mit f6,0 fotografisch zu
langsam war, habe ich es umgetauscht gegen den JSO.
Details siehe
William Optics.
Intes MK-67 Mak.-Cas. 150/1800 mm f12,0 (2000/6 - 2007/4) Foto
Erstanden habe ich das Gerät gebraucht zusammen mit der Vixen GP Montierung.
First light war am 22.6.2000 um 23h (noch nicht astronomisch finster) unter sehr
schlechten Bedingungen (28°C, Beobachtung vom Garten im Süden Wiens mit
starker Lichtverschmutzung, schlechtes seeing durch Dunst). Trotzdem war das Ergebnis
erstaunlich: Kugelsternhaufen M13 war teilweise aufgelöst und füllte die
Hälfte des Gesichtsfeldes des 15 mm Plössl, Ringnebel M57 war schön zu
sehen (keine Verbesserung durch UHC-Filter), Alkor/Mizar (Zeta UMa) schon im 25 mm ein
schönes Dreifachsystem. Seitdem ist einige Zeit vergangen und ich bin mit dem
Gerät sehr zufrieden. Es ist mechanisch solide verarbeitet (trotz ständigem
Transport mußte ich es noch nie nachjustieren) mit exzellenter Optik. Ich nutze
es vor allem für Fotos von Mond und Planeten mit der WebCam.
Das MK-67 trägt die Aufschrift 150/1500, eine Vermessung mit dem Baader/Celestron
Micro Guide Okular ergab jedoch eine Brennweite von 1770 mm.
Vorteile:
Sehr gute Optik,
kein Spiegel-Shifting durch fix montierten Hauptspiegel und 2" Crayford-Auszug,
bei Fotografie wird das KB-Format fast vollständig und gleichmäßig
ausgeleuchtet,
sehr kompakte und robuste Vollmetallbauweise und mit 6 kg nicht allzu schwer,
Tragegriff am Tubus,
Sekundärspiegel justierbar,
Tragtasche wird mitgeliefert.
Nachteile:
Lange Auskühlzeit (im Winter bis zu 1,5 Stunden),
der Fokussierer hat nur 38 mm Auszug,
33% Abschattung durch den Sekundärspiegel (trotzdem gute Kontrastleistung),
durch das Öffnungsverhältnis von f12 so gut wie ungeeignet für Fotografie,
6" Öffnung sind die untere Grenze für Deep Sky,
der Sucher ist zu nah am Tubus und die feinen Linien sind mangels Beleuchtung am
Nachthimmel so gut wie unsichtbar.
Details siehe
Intes.
Eine Beschreibung des Vorbesitzers gibt es
hier bzw. einen
Testbericht von Ed Ting und einen
Testbericht von Jay Reynolds
Freeman.
Bresser Champ Achromat 80/400 mm f5,0 (1999/12 - 2004/6) Foto
Mein erstes "Teleskop".
Der neue Name ist Bresser Everest. Dieses ist baugleich mit Vixen New Planet 80S,
Celestron 80, Orion ShortTube 80, u.a. Es ist sehr kompakt und mit der optischen und
mechanischen Qualität bin ich recht zufrieden. Der 1,25" Auszug ist aus
Metall und fixierbar und mit einem T2-Gewinde für Fotoadapter versehen. Die Optik
zeigt am Saturn die Cassini-Teilung und die zwei Hauptwolkenbänder auf Jupiter.
Mit Einschränkungen ist das kleine Ding sogar fotografisch verwendbar. Ich
verwende es meist auf einem Fotostativ für den "schnellen Rundblick vor dem
Schlafengehen".
Details siehe
Bresser.
*
Montierung Vixen GP-DX (2004/6 - dato)
Da mir die OTE 150 (s.u.) für den mobilen Betrieb zu schwer wurde, habe
ich mir die Vixen GP-DX zugelegt, zusammen mit einem soliden Holzstativ
Berlebach Uni-18 und den Originalmotoren. Als Steuerung kommt die bereits bei
der OTE für gut befundene Boxdörfer MTS-3 zum Einsatz, die ich
später noch von SLP auf SDI aufrüsten lies. Die GP-DX ist ein
vielfach bewährtes Arbeitspferd und dem kann ich wenig hinzufügen.
Eine fotografische Ausrüstung von 10 kg trägt sie noch problemlos
und der beleuchtete Polsucher ist sehr gut. Nur die Griffe der
Kunststoffklemmschrauben an der Prismenschiene und bei der Azimutverstellung
des Polblockes lockern sich ständig. Auch das GoTo über das
Notebook mit TheSky funktioniert gut, allerdings sind die Originalmotoren
recht langsam. Extrem stabil und optimal für die GP-DX ist das Stativ
von Berlebach.
Montierung Losmandy G-11 (2007/6 - 2008/9) Foto
Meine G-11 war mit einer Boxdörfer Dynostar Steuerung für GoTo-Betrieb
ausgestattet. Auch sonst hatte sie einiges Sonderzubehör wie Klemmhebel für
die Stativbeine, die Luxusklemmhebel für RA und Dec, die Alu-Motorabdeckungen,
Präzissionsschnecken, etc. Mit meiner Ausrüstung kam ich nie ans Limit der
Tragfähigkeit und Astrofotografie war stets ein problemloser Genuss. GoTo
über die Dynostar hab ich nie probiert, das lief auch im Rahmen der Astrofotografie
über das Notebook perfekt. Der Polsucher war ein Gedicht, die Ausrichtung gelang
immer schnell und präzise, nur die Beleuchtung war eine "Bastellösung".
Die Klemmungen für RA und Dec sind als Rutschkupplungen ausgelegt und damit
gewöhnungsbedürftig. Und das Gewicht der Montierung ist für mobilen
Betrieb schon grenzwertig.
Montierung OTE 150 (2003/6 - 2004/8) Foto
OTE trat mit der 150 erstmals als deutscher Montierungsbauer in Erscheinung.
Die technischen Daten waren vielversprechend und die Montierung machte
zusammen mit dem TS Deluxe Hartholzstativ einen ausgesprochen soliden Eindruck.
Auch die variable Prismenklemme, die für Vixen, AstroPhysics, Losmandy,
etc. eingestellt werden konnte, war eine Innovation. Der Schneckenfehler wurde
durch ein zusätzliches Getriebe minimiert, wodurch er ca. +-5"
erreichte. Die Montierung wurde später noch zweimal abgeholt und im Werk
überholt (Getriebeeinstellung und neuer Polsucher), was aber beide male
einige Wochen dauerte. Als Steuerung kam die Boxdörfer MTS-3 zum Einsatz,
die mangels passender Voreinstellungen für die OTE auch nicht gleich
lief. Schließlich lief aber doch alles rund und ich war sehr zufrieden
mit der Montierung. Die Stabilität war extrem gut und noch um einiges
besser als bei der EQ-6, der Schneckenfehler war sehr gering und so konnten
auch mit mittleren Brennweiten Aufnahmen ohne Guiding gemacht werden, die
Polausrichtung war mit dem Polsucher einfach, schnell und exakt zu machen,
die Achsklemmung war präzise und gut. Einzig die Lackierung war mangelhaft
und blätterte rasch ab. Warum ich sie dann doch verkauft habe? Ich bin
auf mobile Astronomie angewiesen und die OTE 150 war mir einfach zu schwer.
Montierung Sky-Watcher EQ-6 (2001/12 - 2005/5) Foto
Mein erster Eindruck von der EQ-6 war der schnaufende, schwitzende Mann vom Botendienst,
der am 16.11.2001 die zwei großen Pakete mit Stativ und Montierungskopf samt
Zubehör anschleppte. Das Öffnen der stabilen Kartons war eine Sache von
Minuten. Das Stativ macht mit seinen groß dimensionierten 5 cm Stahlrohren einen
ausgesprochen soliden Eindruck, ist zusammengelegt mit Durchmesser 20 cm und Länge
80 cm aber trotzdem sehr kompakt, mit 7 kg aber nicht gerade ein Leichtgewicht.
Aufgestellt hat es eine Höhe von 69 bis 117 cm. Als nächstes wird der 16,5 kg
schwere Montierungskopf auf das Stativ gehieft und von unten mit einer Gewindestange
fixiert. Diese hält auch die Ablageplatte, welche die Stativbeine noch
zusätzlich spreizt. Zur Montage des 5 kg Gegengewichtes muß man eine
Sicherungsschraube von der Gegengewichtsstange abnehmen und anschließend wieder
anschrauben. Das serienmäßige Gewicht reicht allerdings nur für ein
Teleskop mit ca. 7-8 kg - je nach Schwerpunktlage. Nun noch Kontroller und
Stromanschluß am Montierungskopf anstecken und fertig. Beim Stromanschluß
über Akkustation oder Netzadapter müssen ehemalige Vixen-Besitzer aufpassen,
denn Vixen hat eine verkehrte Polung. Die EQ-6 hat jedoch einen Verpolungsschutz
eingebaut und kann daher nicht beschädigt werden. Eine Prismenschiene ist auch noch
dabei (ident mit Vixen). Das ganze macht mit der schwarzen Lackierung einen wuchtigen
und guten Eindruck.
Schon am nächsten Abend konnte ich die EQ-6 in der Praxis testen, allerdings bei
heftigem Wind. Na ist halt gleich ein Stabilitätstest. Also wieder Aufbau. Jetzt
weiß ich auch, warum alle zuerst das Stativ aufstellen und waagrecht ausrichten:
Das Vixen GP konnte ich voll aufgebaut noch anheben und die Stativbeine grob
nachjustieren, bei der EQ-6 geht das wegen des Gewichtes nicht mehr. Der Polsucher
gehört zur Serienausstattung und ist fast ident mit dem von Vixen. Die
Polsucherbeleuchtung von Vixen paßt zwar einigermaßen, aber eigentlich hätte
man auch gleich eine einbauen können. Jedenfalls ist die Polausrichtung dank des
Polsuchers rasch erledigt und auch für Fotografie mit mittleren Brennweiten
ausreichend genau. Das Teleskop selbst wird mit 2 Klemmschrauben sicher fixiert. Und los
gehts. Endlich Scharfstellen am Teleskop ohne Gewackel. Ich mache gleich den
Montierungshärtetest: Fotografie. Und da kommt die erste Ernüchterung - ich
muß in RA ständig nachkorrigieren. Liegt es am Wind, an einer nicht optimalen
Polausrichtung oder doch am periodischen Schneckenfehler? Einige Tage später mache
ich die Probe aufs Exempel mit dem Intes MK-67 und dem Baader Meßokular. Ergebnis:
Ein periodischer Schneckenfehler von insgesamt 57". Also weit jenseits der
Spezifikation von max. 20" (?). Der Händler bietet mir Umtausch oder eine
Erweiterung mit der Boxdörfer Steuerung an, die den per. Schneckenfehler
kompensieren kann und neben Autoguider-Anschluß - den die Originalsteuerung nicht
hat - auch noch sonstige Vorzüge hat.
Fazit: Die EQ-6 ist eine ausgesprochen stabile aber auch schwere, gerade noch
transportable Montierung. Astrofotografen sollten ein Meßprotokoll zum per.
Schneckenfehler verlangen oder gleich auf eine bessere Steuerung aufrüsten.
Vorteile:
Sehr stabil,
sehr leise Motoren (bei jeder Geschwindigkeit),
sehr leichtgängige Achsen (fast zu leichtgängig beim groben Einrichten),
Anschlüsse nur für Strom und Steuerung (direkt am Montierungskopf) - daher
kein Kabelsalat aber filigrane Stecker,
voll gekapselter Montierungskopf ohne Ecken und Kanten,
große Teilkreise (ablesbar auf 0,2°),
Gegengewichtsstange platzsparend versenkbar und dreht mit (für Piggyback-Fotografie),
Ablageplatte aus Metallguß mit Bohrungen für Okulare (2x 2", 5x
1,25").
Nachteile:
Vordere Polsucherabdeckung ist ein Fingernagelbrecher,
fehlende Polsucherbeleuchtung,
per. Schneckenfehler 57" (gemessen mit Intes MK-67 und Baader Meßokular - jenseits
der Spez. von max. 20" (?) - Austausch der Montierung natürlich kein Problem),
Tasten der Steuerung zu nah beieinander für Winterhandschuhe,
LED der Steuerung zu hell,
Steuerung hat keine Schlaufe zum Aufhängen,
Korrekturrichtung der Tasten der Steuerung nicht umkehrbar,
DE Korrektur spricht spät an (2-3 Sek. Verzögerung) - RA Korrektur jedoch
verzögerungsfrei,
labiler Stromstecker,
Länge der Fixierschrauben für Teleskopschiene sehr knapp bemessen,
Position der Achsklemmhebel nicht optimal (muß man immer "suchen" -
ähnlich Vixen),
das Klemmen der Achsen verstellt den Bildausschnitt (oft mehr als 0,5°),
Gegengewichtsstange dünner als bei Vixen (Vixen Gegengewichte passen nicht optimal),
keine Montierung für Bastler.
Details siehe
Sky-Watcher.
Steuerung:
Wegen des großen periodischen Schneckenfehlers und der Option eines
Autoguideranschlusses habe ich mir als günstigste Lösung die Steuerung
Powerflex MTS-3SLP (alias Sinus II) von
Boxdörfer
zugelegt. Auch hier waren die Anfangsprobleme beträchtlich:
Die Bedienungsanleitung verlangte das Ausfeilen von 2 Ausnehmungen im Deckel der EQ-6
für die neuen Stecker - natürlich habe ich mir gleich einen neuen Deckel
gemacht.
Von der Steuerung führten 2 sehr lange Kabel zu den 2 neuen, identen Motorsteckern
(Verwechslungsgefahr!) - ich habe das durch einen einzelnen Stecker und ein
kürzeres Kabel (2 m) ersetzt.
Den Kontakt zur Stromversorgung bildeten 2 Krokoklemmen - diese waren für mich
unbrauchbar und wurden durch einen Zigarettenanzünderadapter ersetzt. Eine
Polsucherbeleuchtung habe ich bei der Gelegenheit auch gleich eingebaut (siehe
Foto).
Das größte Problem war allerdings die Programmierung der Steuerung, da sie
nicht vorprogrammiert war und es auch keine Standardeinstellung für die EQ-6 gab.
Die notwendigen Parameter waren nicht beigelegt und ich mußte sie mir erst per
email besorgen, trotzdem kam ich wegen der für mich unverständlichen
Bedienungsanleitung nicht zurecht. Erst die Controllersoftware von Boxdörfer mit
den beiliegenden Werten für die EQ-6 brachte einen Erfolg, allerdings muß
man sich dafür noch ein Verbindungskabel vom PC zur Steuerung basteln. Den
Autoguider-Modus konnte ich noch nicht testen, aber ansonsten bin ich mit der Steuerung
nun rundum zufrieden.
Montierung Vixen GP (2000/6 - 2004/8) Foto
Erstanden habe ich das Gerät gebraucht zusammen mit dem Intes MK-67.
Als Sonderausstattung war eine RA-Motornachführung und ein recht genauer Polsucher
mit Beleuchtung dabei. Die Montierung ist für die lange Brennweite des MK-67 schon
unterdimensioniert. Der Schwachpunkt ist das Alustativ. Für kurze Brennweiten und
auch für Astrofotografie mit Teleobjektiven ist sie aber ideal.
Details siehe
Vixen oder
Vehrenberg.
Weitere Tests und Beschreibungen meiner Ausrüstung folgen demnächst ...